Steinteppich – warum die Verlegung kein günstiges Unterfangen ist
Viele Interessierte stellen die berechtigte Frage:
Weshalb sind Steinteppichböden kostenintensiver als andere Bodenlösungen?
Die Antwort liegt in der technischen Komplexität und dem hohen Anspruch an die Ausführung. Dieser Artikel beleuchtet den Ablauf der Verlegung und zeigt, wie viel Know-how und Detailarbeit darin steckt.
Warum der Untergrund über Erfolg oder Misserfolg entscheidet
Die Qualität des Steinteppichs steht und fällt mit dem Zustand des Untergrunds. Ob tragfähig, eben oder rissig – all das bestimmt, wie der Aufbau erfolgen muss. Bei Fehlern drohen teure Folgeschäden.
Insbesondere bei unsachgemäßer Ausführung im Nassbereich kann es passieren, dass Böden vollständig erneuert werden müssen – etwa wenn die Abdichtung versagt.
Übersicht des Verlegeprozesses
Hier eine typische Abfolge der Arbeiten:
- Aufnahme des Ist-Zustands
- Vorbereitung des Untergrunds
- Grundierung und Abdichtung
- Montage der Randprofile
- Aufbringen der Steinteppichmasse
- (Optional) Einsatz eines Porenfüllers
1. Untergrundanalyse
Bevor Material angerührt oder Werkzeug eingesetzt wird, erfolgt eine gründliche Prüfung des Bodens:
- Trägt der Boden die Last dauerhaft?
- Gibt es Höhenunterschiede oder Unebenheiten?
- Welche Aufbauhöhe ist gewünscht, z. B. an Türen oder Treppen?
- Gibt es technische Einbauten, Fugen oder Sockel, die berücksichtigt werden müssen?
- Wo verlaufen Leitungen, wie steht es um die Drainage?
- Wie gestaltet sich das Gefälle auf Terrassen oder Balkonen?
Gerade im Außenbereich oder in Duschen und Bädern muss besonders sorgfältig geprüft werden.
2. Untergrund vorbereiten
Die Fläche muss professionell vorbereitet werden – das ist entscheidend für die Haltbarkeit. Nachlässigkeit kann zu Schäden führen, die im Nachhinein kaum zu beheben sind.
Abschleifen & Strahlen
Oberflächliche Mängel, Schichten oder Rückstände werden entfernt. Je nach Material kommen Tellerschleifer, Einscheibenmaschinen oder Kugelstrahlgeräte zum Einsatz.
Risssanierung
Bestehende Risse werden aufgeschnitten und mit Spezialharz verfüllt, gegebenenfalls mit Verbindern stabilisiert.
Gefälleausgleich
Besonders im Außenbereich ist ein korrektes Gefälle essenziell, damit Wasser zuverlässig abläuft. Fehlt es, wird mit Harzen und Spachtelmasse nachgebessert.
Wandanschlüsse abdichten
Je nach gewünschtem Übergang – Sockelleiste oder Steinteppich-Sockel – wird abgedichtet. Im Nassbereich sind Dichtsysteme mit Manschetten, Bändern und Ecken Pflicht.
Trenn- und Dehnfugen
Diese dürfen nicht übergangen werden – sonst sind Spannungsrisse im Belag vorprogrammiert. Fachgerechte Integration ist unerlässlich.
3. Grundierung & Abdichtung
Je nach Untergrundbeschaffenheit kommen unterschiedliche Grundierungen zum Einsatz – z. B. bei porösen oder leicht feuchten Flächen.
Anwendung: Mit Walze, Rakel oder Spachtelwerkzeug wird die Grundierung aufgetragen. Wichtig ist das Einstreuen von Quarzsand, um die nächste Schicht zu verankern.
Spachtelung
Bleiben Unebenheiten zurück, sorgt eine selbstverlaufende Ausgleichsschicht für Ebenheit. Diese wird erneut abgesandet.
Dichtungssysteme
Vor allem im Außen- und Nassbereich wird nach der Grundierung eine wasserfeste Abdichtungsschicht aufgetragen, die vollständig über Wandanschlüsse und Kanten gezogen wird.
4. Randprofile setzen
Um den Steinteppich einzufassen, werden Profile montiert – typischerweise aus Edelstahl, Aluminium oder Messing. Je nach Designwunsch und technischer Notwendigkeit gibt es verschiedene Varianten.
Wichtig:
- Die Profilhöhe muss zur Korngröße passen.
- Im Außenbereich sind Drainageprofile Pflicht, damit Feuchtigkeit abfließen kann.
- Übergänge und Fugen können mit Spezialprofilen gestaltet werden.
Individuelle Designs
Auch Logos, Formen oder besondere Muster lassen sich umsetzen – mithilfe von Schablonen aus dem 3D-Drucker oder gefrästen Einlagen.
5. Aufbringen des Steinteppichs
Das eigentliche Verlegen beginnt mit dem Anmischen des Materials: Eine Mischung aus Natursteinkieseln (z. B. Quarz oder Marmor) und Bindeharz wird gleichmäßig auf die Fläche aufgetragen.
Harzarten im Vergleich:
- Epoxidharz: extrem hart, druckfest, aber nicht UV-beständig – für Innenräume geeignet.
- Polyurethanharz: elastisch, lichtecht, trittschalldämmend – ideal für Außenbereiche.
Sobald die Mischung fertig ist, muss sie zügig verarbeitet werden – Reaktionszeiten sind kurz, besonders bei Hitze.
Deshalb werden größere Flächen immer von eingespielten Montageteams bearbeitet, damit keine Nahtstellen entstehen und die Fläche „in einem Guss“ entsteht.
6. Porenverschluss (optional)
Ein Porenfüller wird nur bei Innenanwendungen verwendet. Er versiegelt die Oberfläche, macht sie wischbar und glatter, verändert aber auch Haptik und Erscheinungsbild.
Im Außenbereich bleibt der Steinteppich offenporig, damit Wasser durchdringen und über die Abdichtung abgeführt werden kann. So werden Frostschäden vermieden.
Neugierig geworden?
Steinteppichböden bieten viele Vorteile – aber nur, wenn sie fachmännisch verlegt werden. Unsere Experten helfen Ihnen gerne bei der Planung und Umsetzung.
Senden Sie uns Ihre Anfrage – gerne mit Fotos Ihres Objekts oder rufen Sie direkt an unter 0157 926 46 393